Zum 83. Gauturntag des OWTG 1977 in der aufgeschlossenen Hellweg-Stadt Geseke begrüße ich alle Gäste, die Abgeordneten der Vereine und Abteilg., dieVorstands- und Turnratsmitglieder und alle Turnerinnen und Turner unseres Gaugebietes recht herzlich.

Dem Ausrichter des Turntages, dem TV 1862 Geseke e. V., ein besonderes Gruß- und Dankeswort für seine Gastfreundschaft und nicht minder Dank für sein verdienstvolles Wirken im 115. Jahr seines Bestehens als ein leistungsstarker und immer mitwirkungsbereiter Verein unseres Turngaues.

In Form einer Arbeitstagung wollen wir als oberstes Organ unseres Turngaues miteinander die Inhalte unserer Arbeit kritisch betrachten, Ziele und Aufgaben beraten und festlegen; somit durch Rückblick und Ausblick unseren Auftrag immer wieder neu bedenken, um den Weg zu seiner erfolgreichen Bewältigung zu finden.

Wenn wir auf das vergangene Jahr zurückblicken, so müssen wir feststellen, daß ein gerütteltes Maß an wertvoller turnerischer Arbeit geleistet worden ist. Der zusammengefaßte Jahresbericht unseres Gauoberturnwartes auf den nachfolgenden Seiten und die mündlichen Einzelberichte stellen dies unter Beweis. Allen Mitarbeitern in den Vereinen und Abteilungen, den Gaufachwarten und Gauvorstandsmitgliedern gilt mein herzliches Dankeswort für ihren uneigennützigen und unermüdlichen Einsatz für das Wohl unserer jungen und älteren Mitmenschen.

Planung und Zielsetzung sollten von allen Verantwortlichen fortlaufend neu durchdacht werden; der Frage: " Welche Wege öffnen sich dem Verein?" sollte der Vorrang gegeben werden. Ein mehr an Mitgliedern erhöhtzumeist Stärke und Ansehen eines Vereins oder Verbandes sowie dessen Attraktivität; erfordert aber zugleich mehr Mitarbeiter auf der fachlichen organisatorischen Ebene. Deshalb sollten die Angebote und Möglichkeiten der Aus- und Fortbildung von Jugend- und Übungsleitern, Organisationskräften usw. unseres Fachverbandes und des LSB weitgehend genutzt werden.
Trotz erschwerter Teilnahmebedingungen führt unser Turngau auch 1977 wieder einen Übungsleiter-Ausbildungslehrgang durch. Leider machen - wie auch bisher - nur zu wenige Vereine von dem Angebot Gebrauch.

Im Breitensport, wie auch im normalen Leistungssport wird es auch künftig nicht ohne den ehrenamtlichen Mitarbeiter und den real denkenden Idealisten gehen. Das vielgepriesene "Dienstleistungsprinzip" mit dem Verein als "Dienstleistungsbetrieb" ist mehr Schlagwort geblieben, als der Verwirklichung nahe gekommen; es wird auch nur in besonders gelagerten Fällen erreichbar sein. Mit einem vielfältigen Angebot haben sich unsere Turn- und Sportvereine nie anders verstanden und werden auch in Zukunft keine andere Absicht erklären, als "gute Dienste zu leisten". Patentrezepte vermag niemand zu bieten, Maßnahmen zur Förderung und Ausweitung unseres Leibesübungsangebotes müssen sich jeweils an den persönlichen und örtlichen Gegebenheiten orientieren. Es ist immer noch eine dankenswerte Aufgabe, sich für eine gesunde, weite Bevölkerungskreise umfassende Leibesausbildung zu engagieren: mit Sinn und Verstand, vom eigenen Beitrag überzeugt. Der Weg wird auch künftig nicht leicht sein, aber es wird sich lohnen, ihnen zu beschreiten.

Die Ruhe ist nichts,
blanke Gegenwart ist viel,
das Streben nach hellen Zukunftszielen ist aber alles! (Wilh. Braungardt)

Dem Turntag wünsche ich einen erfolgreichen Verlauf, unserem gemeinsamen Schaffen und Wirken ein herzliches "Gut Heil"

Willi Roth
1. Gauvorsitzender