Jahresbericht des Gauvertreters |
Zu meiner großen Freude kann ich diesmal berichten, daß der so oft gerügte Fehler der mangelhaften Berichterstattung fast gänzlich vermieden worden ist. Nur in einem Falle war eine Rückfrage notwendig. Leider waren dagegen zahlreiche Mahnungen bei solchen Vereinen notwendig, die den Termin versäumten und so Schuld daran wurden, daß dieses Gaublatt um einige Tage zu spät in die Hände der Vereine kommt. Leider muss ich auch in diesem Jahre feststellen, daß in den meisten Vereinen kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt zu verzeichnen ist. In den meisten Vereinen ist sowohl die Gesamtzahl der Mitglieder, als auch die Zahl der an den Uebungen Teilnehmenden und der Zöglinge zurückgegangen. Der Gauturntag wird uns Gelegenheit geben, diese betrübende Erscheinung eingehend zu erörtern. Die Zahl der Vereine ist dieselbe geblieben, doch ist leider zu berichten, daß der Paderborner Turnverein seit dem letzten Sommer den Turnbetrieb eingestellt hat. Hoffen wir, daß das echte Turnerleben in ihm bald wieder erwache! Die Existenz unseres Gaublattes ist ernstlich bedroht, wenn die Zahl der Abonnenten sich nicht vermehrt. Es ist nicht richtig, daß einzelne Vereine nur das Pflichtexemplar sich zusenden lassen, es den andern Vereinen aber überlassen, bezahlte Exemplare abzunehmen. Ich bitte dringend, in den Vereinen Abonnenten zu erwerben, es finden sich doch sicherlich Mitglieder, die bereit sind, den geringen Preis von 50 Pfg. zu zahlen, und so die Fortexistenz des Blattes zu ermöglichen. Auf dem Gautage werden die Bestellungen entgegengenommen. Ich hoffe, auf demselben alle Vereine begrüßen zu können. Der Gauvertreter Prof. Dr. Heinrich Schäfer entnommen aus "Blätter für den Ostwestfälischen Turngau" No. 21, Jahrgang 1901 |