Jahresbericht des Gau-Oberturnwartes |
Nachdem Tbr. Albert Kessel auf dem letzten Gauturntag in Steinheim sein Amt als Oberturnwart zur Verfügung gestellt hatte, ernannte mich der Gauvorstand am 17.4.75 kommissarisch zum Gauoberturnwart. Die damit auf mich zukommenden Aufgaben und Pflichten dieses Amtes waren mir in etwa wohl bekannt, doch mit einem solchen Zeitaufwand für die Bewätigung der anfallenden Arbeiten, insbesondere für den Schriftverkehr, habe ich nicht gerechnet. Hier könnte allerdings vieles verbessert und der Zeitaufwand reduziert werden, wenn alle Vereine, Vorstandsmitglieder, Fachwarte und Übungsleiter/innen die gesetzten Termine einhalten würden und ihre Antwortschreiben, Berichte, Ausschreibungen usw. pünktlich, ausführlich und vollständig übersenden würden. Dadurch würde mir das mehrmalige Anschreiben und Telefonieren erspart bleiben. Infolge der Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit einiger verantwortlicher Turnerinnen und Turner wird mir mein Amt erheblich erschwert und natürlich die Lust und Freude zur Ausübung dieses Amtes genommen. Alle Vorstandsmitglieder, Fachwarte, Übungsleiter/innen und sonstige Helfer im Gau, in den Vereinen und Abteilungen verrichten ihre Arbeit ehrenamtlich und freiwillig zum Wohle der uns anvertrauten jungen und alten Menschen. Sie dienen damit ihren Vereinen, dem Turngau und der gesamten deutschen Turnsache und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Gesunderhaltung der Mitbürger und zu einer sinn- und zweckvollen Freizeitgestaltung. Deshalb sollte es unser aller Ziel sein, eine bessere Zusammenarbeit und mehr gegenseitige Unterstützung anzustreben. Diese vorbehaltlose Unterstützung und Mitarbeit ist mein größter Wunsch und die Voraussetzung für die Beibehaltung des bestimmt nicht leichten Postens des Gauoberturnwartes. Ich hoffe also, keine Fehlbitte getan zu haben. Nun zum Jahresrückblick 1975!Es war wiedermal ein arbeitsreiches Jahr, das nun hinter uns liegt. Durch eine Vielzahl von Veranstaltungen im Jahre 1975, konnten nicht alle Ausrichter die gewünschten Teilnehmerzahlen - wie im Vorjahr - erzielen. Ich erinnere nur an das Landesturnfest in Münster und das Iburg-Bergfest in Bad-Driburg. Weniger ist auch hier manchmal mehr! Aus dem Bericht unseres Gaukunst- und Jugendturnwartes- übrigens der einzige den ich aus den Reihen des Gauturnrates erhielt - ist zu entnehme, daß die Leistungsschulung der Jungen nicht den Erwartungen entsprochen und den gewünschten Erfolg gebracht hat. Die Beteiligung war unbefriedigend, es fehlten vor allem die Übungsleiter der Vereine, die ja dafür verantwortlich sind, daß der in den Lehrgängen gezeigte Übungsstoff auch zu Hause in den Vereinen weiter erarbeitet wird. Durch das Fehlen der Kampfrichter bei den Vereinsmannschaftsmeisterschaften in Stahle, war dies wohl die unerfreulichste Veranstaltung des Jahres. Am gleichen Tag fand in Altenbeken ein Treffen der älteren Turnerinnen und Turner statt, wo man manchen Kampfrichter finden konnte. Das Westfälische Landesturnfest in Münster wurde von unserem Turngau schlecht beschickt, es waren nur einzelne Vereine, die erfreulich in Erscheinung traten. Bemerkenswert die Erfolge, die Turnerinnen und Turner aus unserem Gaugebiet erzielten. (Näheres hierzu siehe Gaumitteilungen Nr.: 3/75) Zu den Vereinsmannschaftskämpfen um den Gauwanderpokal in Höxter traten 9 Mannschaften aus 7 Vereinen an. Diese geringe Teilnehme ist für den Turngau beschämend, denn gehören ihm doch mehr als 40 Vereine / Abteilungen an. Hier sollten sich die Vereins-Verantwortlichen ernsthaft Gedanken machen, ob sie wirklich nicht in der Lage sind diesen Wettkampf zu bestreiten. Die von Tbr. Albert Kessel fortgeführte Übungsleiterausbildung führte zu einem guten Erfolg. 12 Turnerinnen und 1 Turner (!) bestanden die Abschlußprüfung mit guten Noten. Die Fortbildungslehrgänge für die Verlängerung der Ausweise wurden von ca. 30 Übungsleitern/innen besucht. Allen neuen Übungsleitern/innen übermittele ich herzliche Glückwünsche und wünsche ihnen einen guten Erfolgbei ihrer zukünftigen Tätigkeit. Die zahlenmässige Beteiligung an unseren Veranstaltungen zeigt folgendes Bild:
Über die Vereinsmannschaftsmeisterschaften in Stahle habe ich keine Unterlagen. Zum Schluß möchte ich mich bei allen, die sich für die Erfüllung der gestellten Aufgaben und Ziele und somit für das Fortbestehen des Turngedankens in unserem Turngau eingesetzt haben, recht herzlich bedanken. Für das Jahr 1976 wünsche ich mir eine noch bessere, vertrauensvolle Zusammenarbeit für ein gemeinsames erfolgreiches Wirken! Gut Heil! Kurt Raschke |