Ostwestfälischer Turngau
Dienstag, 16.07.2024, 06:22:07
Gau-Männerturnwart Jahresbericht 1950

Rückschauend auf das alte Jahr können wir sagen, daß wir ein gutes Stück vorwärts gekommen sind. Aber es ist doch einmal zu überprüfen was wir richtig und was wir falsch gemacht haben. Ich glaube daß ich hier manchem Vereinsleiter wie auch Fachwart einmal ernstlich ins Gewissen reden muß. Fachwarte und Vorturner machen mir immer wieder den Vorwurf nicht genügend Lehrstoff zur Verfügung zu haben. Aber weshalb werden denn die Lehrgänge nicht besucht, die laufend abgehalten werden.
Unsere Turnzeitung "Der Westfalenturner" unterrichtet uns doch über alle Lehrgänge des Bundes und des Gaues. Aber welcher Fachwart oder Vorturner ließt diese Turnzeitung?

xxxxx xxx von aktiven Turnern in die Hand zu geben oder noch besser, für jede Riege muß ein Stück der Turnzeitung gehalten werden. Vierteljährig kostet das Blatt 2,18 Dm und erscheint zweimal im Monat.

Und nun zu den Lehrgängen.
Der erste fand für Jugendliche und Kinderturnwarte am 22.1. in Paderborn statt. 12 Jugendliche u. 10 Kinderturnwarte nahmen teil.
Anschließend fand ein Kampfrichterlehrgang statt, bei dem sich 10 Kampfrichter einer Prüfung unterzogen.
Der vom Bund in Hagen veranstaltete Lehrgang wurde nur von mir besucht.

Am 7.5. war eine Lehrstunde für das Fest in Wünnenberg, am 21.5. eine gleiche in Ottbergen. Bei beiden Lehrstunden waren alle Vereine zur Stelle. - Die beiden Bezirksfeste waren ein guter Erfolg für unsere Turnsache. In Wünnenberg waren die Leistungen zufriedenstellend.
Auch der Turnernachwuchs drängte sich hier in die Spitzengruppen.
229 Teilnehmer konnten den schlichten Eichenkranz errringen.
Die Beteiligung am Festzug könnte natürlich besser sein. -

Auch in Ottbergen am 19. Juni war dem Fest ein voller Erfolg beschieden. Die Organisation der Wettkämpfe klappte besser und waren zeitiger beendet als in Wünnenberg. Hierdurch war auch am Festzug eine sehr gute Beteiligung festzustellen. Eine Freude war es, daß viele Vereine vom Lande wieder auf den Plan traten und auch gut abschnitten. Es konnten 219 Sieger geehrt werden.

Und jetzt noch ein Wort zu den Sondervorführungen der Vereine auf den Festen! Vergeblich bittet die Wettkampfleitung immer wieder doch eine Vorführung zu zeigen. Viele kleine Vereine drücken sich stets hieran vorbei. Dies ist nicht turnerisch. Was sagen diese Vereine, wenn bei ihnen ein Fest vom Bezirk ist und die Hälfte der Vereine, drückt sich auch hier. Wir wollen doch dem Zuschauer etwas von unserem reichen Vorrat an Vorführungen zeigen. Also bitte turnbrüderliche Gesinnung zeigen. Jeder Verein, auch der kleinste kann etwas bringen und dann ist ein Programm reichhaltig, und werbend.

Das Bundesturnfest in Hamm wurde sehr gut von unserm Gau besucht.
Wettkämpfer u. Wettkämpferinnen haben sich gut gehalten und konnten sogar einige erste Siege holen. Fast 100 Kränze holte der Gau heim.
Die Übungen für die Gaumeisterschaften wurden am 10.9. in Paderborn durchgeturnt. 30 Teilnehmer waren zur Stelle.
Als dann der Gau zur Teilnahme nach Neuhaus aufrief, konnte man eine recht gute Beteiligung feststellen. Hier waren die Nachwuchskräfte besonders erfolgreich. Die Altersturner waren ebenfalls zahlreich zur Stelle. Alles in Allem, Neuhaus hat und kann uns mit seiner großen Sporthalle schon etwas bieten. Bei allen Teilnehmern hat diese Veranstaltung einen guten Eindruck hinterlassen.

Hiermit schließt nun mein Jahresbericht ab.

Rüstzeug und Richtlinien für das neue Jahr wurde den Gaufachwarten auf einer Bundestagung am 11. und 12. November 1950 in Hamm vermittelt.

So hoffe ich, daß im kommenden Jahre unsere Arbeit an Körper und Geist im gleichen Maße fortschreiten möge wie im vergangenen Jahre.

In alter Turnertreue und mit vereinter Kraft wird uns 1951 dem gesteckten Ziele näher bringen!

gez.: Hans Gellert